Starke Trainer*innen (Basismodul der Workshopreihe)
Die Erwartungen an Trainer*innen und daran, was sie leisten müssen, sind über die letzten Jahre stark gestiegen. Daher gibt es selbst für sehr erfahrene und kompetente Trainer*innen immer wieder schwierige oder unangenehme Situationen, in denen sie sich mitunter die Frage stellen, wie sie optimal handeln können. So sind beispielsweise aktuelle Themen wie sexualisierte und interpersonale Gewalt oder psychische Probleme und Erkrankungen auch im Sport keine Einzelfälle mehr. Ziel der Workshopreihe ist es daher, Trainer*innen relevantes Hintergrundwissen, aber auch umfangreiches „Handwerkszeug“ zu vermitteln, um solche speziellen Situationen zukünftig mit noch mehr Gelassenheit zu meistern und für ihre Schützlinge – aber auch für sich selbst – sorgen zu können.
Diese Workshopreihe deckt solche Themen ab, die in klassischen Traineraus- und -fortbildungen normalerweise nicht angeboten werden, heutzutage aber immer wichtiger werden. Besonders praktisch ist der modulartige Aufbau der Weiterbildungen: Im Basismodul, das an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfindet, werden die Grundlagen zur Entwicklung von psychosozialen Kompetenzen für Trainer*innen gelegt. Das eigene Wissen kann anschließend je nach Interessensschwerpunkt in sechs voneinander unabhängig buchbaren Aufbaumodulen vertieft werden. Das Absolvieren des Basismoduls ist dabei keine zwingende Voraussetzung für die Teilnahme an den Aufbaumodulen, wird aber empfohlen.
Basismodul
Führung von Sportler*innen gehört zu den Aufgaben eines*r Trainer*in. Gute Führung sowie ein konstruktiver und kooperativer Umgang mit Menschen beginnen bei der eigenen Person. Die Basis ist eine realistische Selbstwahrnehmung und -reflexion, gelungene (Selbst-)Führung sowie der gute Umgang mit eigenen, aber auch fremden Emotionen. Die oben genannten Themen werden im Basismodul in folgenden vier Unterthemen behandelt:
Wer bin Ich – als Mensch und besonders als Trainer*in? Identitäts- und Rollenklärung als Grundlage erfolgreichen Handelns im Sport
In diesem ersten Teil des Basismoduls zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen bei Trainer*innen setzen wir uns mit unseren eigenen Bedürfnissen und Charakteristika sowohl als Mensch als auch in der Rolle als Trainer*in auseinander. Denn gerade das Wissen darum, wer wir eigentlich sind und was für uns in verschiedenen Situationen des Lebens wichtig und bedeutsam ist, hilft uns dabei authentisch und sozial kompetent mit anderen Menschen zu arbeiten. Inhaltlich beschäftigen wir uns unter anderem mit folgenden Fragen:
Was macht mich als Mensch und als Trainer*in aus?
Welche Bedürfnisse habe ich als Trainer*in?
Wie ist meine Rolle als Trainer*in charakterisiert und was erwarten ich und andere von mir in meiner Rolle?
Wie sehr identifiziere ich mich mit meiner Rolle und meinen Aufgaben als Trainer*in?
Ziel dieses Moduls ist es, Sicherheit in Bezug auf die eigene Identität als Trainer*in zu erhalten und zu erarbeiten, wie diese Sicherheit die Grundlage für eine erfolgreiche Beziehungsgestaltung in der Trainer*in-Sportler*in-Beziehung bilden kann.
Inhalte
Selbstreflexion der eigenen Person
Reflexion der Rolle als Trainer*in
Stärkung und/oder Entwicklung der eigenen Identität als Trainer*in
Vom Ich zum Du – Die gelungene Trainer*in-Sportler*in-BeziehungNachdem die sich Teilnehmer*innen im ersten Teil des Basismoduls mit der eigenen Person und Rolle auseinandergesetzt haben, wenden wir hier den Blick auf die Beziehung zu unseren Sportler*innen. Diese Beziehung ist die Basis unseres gemeinsamen Handelns und bestimmt zu einem großen Teil, wie viel unsere Sportler*innen von unseren Impulsen und Interventionen annehmen werden. Es lohnt sich also, in das Gelingen der Beziehungsebene zu investieren. Dabei behandeln wir Fragen wie:
Wie baue ich eine Beziehung zu meinen Sportler*innen auf?
Wie prägt mein Menschen- und mein Prozessbild meine Führung von Sportler*innen?
Wieviel Autonomie auf Seite der Sportler*innen möchte und fördere ich?
Welchen Stellenwert hat für mich Authentizität und wann ist sie überhaupt sinnvoll und möglich?
Zudem werden wir uns mit ein paar einfachen „Regeln“ befassen, welche sich positiv auf die Trainer*in-Sportler*in-Beziehung auswirken. Und wir lernen ein einfaches und handhabbares Modell zur Beschreibung von Beziehungsqualitäten kennen.
Ziel dieses Moduls ist es, das eigene Beziehungsverhalten zu reflektieren und Werkzeuge kennenzulernen, welche Trainer*innen diese Beziehungsgestaltung vereinfachen und somit zu einer gelungenen Trainer*in-Sportler*in-Beziehung beitragen.
Inhalte
Reflexion des eigenen Menschen- und Prozessbildes
Selbstreflexion des eigenen Beziehungsverhaltens
Erwerb von Handlungskompetenzen zur erfolgreichen Trainer*innen-Sporter*innen-Beziehung
Selbstführung vor Sportler*innenführung: Je besser ich mich verstehe, desto wirksamer kann ich sein.Im dritten Teil des Basismoduls zur Entwicklung psychosozialer Kompetenzen bei Trainer*innen setzen wir uns mit unseren eigenen Impulsen auseinander. Wie kommt es zu meinen Reaktionen und was hat das mit meinen automatischen Gedanken zu tun? Im Workshop wird auf interaktive Art und Weise das kognitive Modell vermittelt und auf die Teilnehmer*innen angewendet. Eigene Reaktionsmuster werden analysiert, die Herkunft dieser untersucht und auf ihre heutige Gültigkeit hin geprüft. Inhaltlich beschäftigen wir uns unter anderem mit folgenden Fragen:
Was sind automatische Gedanken?
Wie steuern diese mein Erleben und Handeln?
Wie kann ich zielführend mit diesen Impulsen umgehen, um flexibler im Handeln zu werden?
Welche bewussten Kriterien kann ich schaffen, um für mein Umfeld kongruenter zu sein?
Ziel dieses Moduls ist es, mit dem eigenen Denken und den Gefühlen umgehen zu können, um mehr Flexibilität in das eigene Handeln als Reaktion auf diverse Auslöser des Trainer*innen-Alltags zu entwickeln. Dies fördert die eigene Gesundheit und unterstützt tragfähigere Beziehungen zu Sportler*innen.
Inhalte
Reflexion eigener automatischer Gedanken
Analyse von Reaktionsmustern
Aufzeigen von Möglichkeiten, mit Gedanken umzugehen
Ich habe Angst! Was sind Emotionen und wie kann ich zielführend mit den Gefühlen von Sportler*innen umgehen.Im letzten Teil des Basismoduls wird es emotional. Es wird interaktiv erarbeitet, was Gefühle sind, wie sie entstehen und wie ein zielführender Umgang mit diesen aussehen kann. Denn gerade im Sport sind Emotionen allgegenwärtig und der Umgang mit Ihnen eine wertvolle Kompetenz. Inhaltlich beschäftigen wir uns unter anderem mit folgenden Fragen:
Was sind Emotionen und wie entstehen sie?
Welches heuristische Modell hilft mir, Gefühle besser zu verstehen?
Welche Umgangsformen mit Gefühlen gibt es?
Wie kann ich dieses Wissen in der Praxis mit meinen Sportler*innen nutzen?
Ziel dieses Moduls ist es, Sicherheit im Umgang mit Emotionen von anderen Menschen zu erhalten. Auf diese Weise sollen die Beziehungen und Interaktionen mit Sportler*innen stabiler und als stärkend für beide Seiten erlebt werden.
2023-2025 Zurüstung zum Prädikanten, Evang. Landeskirche Rheinland
2004-2016: Teilnahme an 3 Olympischen Spielen
2006: Fortbildung in Wingwave
2000-2001: Ausbildung in Systemischer Aufstellungsarbeit
1993-1995: Fortbildung in Pädagogischer Psychosynthese
Dr. Christian Zepp
Diplom Sportwissenschaftler; Sportpsychologe (ÖBS); zert. Systemischer Coach und Change Manager (INeKO); Sportpsychologische Betreuung und Beratung von Athletinnen und Athleten, Teams sowie Trainerinnen und Trainern; seit 2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Psychologischen Institut (Abt. Gesundheit- und Sozialpsychologie) an der Deutschen Sporthochschule Köln;
Große Sportplakette der Stadt Frechen für hervorragende Leistungen im Sport und für die Stadt Frechen 2009
Kleine Sportplakette der Stadt Frechen für hervorragende Leistungen im Sport und für die Stadt Frechen 2002
Schwerpunkte Forschung
Arbeitsschwerpunkte Team- und Gruppenforschung, Sportpsychologische Diagnostik
Promotionsthema „Passung und prototypische Attribute in Fußballmannschaften“
Schwerpunkte Lehre
Individual- und Gruppenbetreuung; Motivation im Gesundheitssport; Planung, Durchführung und Evaluation von Projekten im Gesundheitssport
Ausgewählte Publikationen
Zepp, C., & Kleinert, J. (in press). Symmetric and Complementary Fit Based on Prototypical Attributes of Soccer Teams. Group Processes and Intergroup Relations.
Zepp, C. & Kleinert, J. (in Revision). Homogeneity of prototypical attributes in football teams. SAGE Open.
Zepp, C., Ohlert, J. & Kleinert, J. (2014). „Wir brauchen gar keinen Kapitän...!“ Entwicklung eines sportartübergreifenden Assessments zur sportpsychologischen Diagnostik von Sportmannschaften. Leistungssport, 44(2), 11-16.
Zepp, C., Kleinert, J. & Liebscher, A. (2013). Inhalte und Strukturen prototypischer Merkmale in Fußballmannschaften. Sportwissenschaft, 43(4), S. 283-290. doi:10.1007/s12662-013-0305-9
Zielgruppen/Teilnahmevoraussetzungen
Trainer*innen, Übungsleiter*innen
Veranstaltungsort
Deutsche Sporthochschule Köln
Am Sportpark Müngersdorf 6 50933 Köln
TeilnehmerInnen
Max. 20 Personen
Termin
Basismodul
18.11.2023 und 19.11.2023
Veranstaltungsdauer: 2 Tage
Samstag, 09:00 - 17:00 Uhr
Sonntag, 09:00 - 17:00 Uhr
Anmeldeschluss
Der Anmeldeschluss ist am 04.11.2023
Gebühren (Euro)
Teilnahmegebühr
328,00EUR
vergünstigte Teilnahmegebühr*
309,00EUR
DSHS-Studierendengebühr
289,00EUR
*= DSHS Mitarbeiter*innen, (NICHT DSHS) Studierende, Auszubildende, Arbeitssuchende, SpoHo.Net PLUS-Mitglieder*innen (einjährige Mitgliedschaft)
Hinweis: Wenn Sie an dem Basismodul teilgenommen haben, erhalten Sie eine Ermäßigung in Höhe von 15% auf die Gebühren der Aufbaumodule.
Bescheinigung
Teilnahmebescheinigung
„Hinweis: Eine zusätzliche Gesamtbescheinigung für die Teilnahme an der kompletten Workshopreihe Starke Trainer*innen können Sie bei uns beantragen, wenn Sie sowohl am Basismodul, als auch an vier der sechs Aufbaumodule teilgenommen haben.“
Folgende Sport(fach)verbände erkennen diese Workshopreihe als Fortbildung für Trainer*innen an:
Bob- und Schlittenverband für Deutschland e.V. für alle Lizenzen
Deutscher Behindertensportverband für die Verlängerung der B-Trainer*innenlizenz
Deutscher Handballbund für alle Lizenzen (15LE)
Deutscher Ruderverband für alle Lizenzen
Landessportbund Bremen für die Verlängerung der C-Lizenz (max. 15 Lerneinheiten)
Zudem wurde die Anerkennung bei den folgenden Verbänden bereits angefragt:
Deutscher Basketball Bund
Deutscher Skiverband
Deutsche Eislauf-Union
Deutscher Turner-Bund
Deutscher Fußballverband
Deutscher Rollstuhl-Sportverband
Deutscher Golf Verband
Deutscher Schwimm-Verband
Landessportbund NRW
Handballverband Mittelrhein
Westdeutscher Handball-Verband
Golfverband NRW
Nordrhein-Westfälischer Bob- und Schlittensportverband
Wir sind dabei, bei weiteren Verbänden die Anerkennung anzufragen und aktualisieren die Liste in regelmäßigen
Abständen. Sollten Sie sich unsicher sich, ob der für Sie zuständige Verband die Workshopreihe anerkennt, kontaktieren
Sie den Verband gerne und fragen direkt bei dem Verband nach. Bei Fragen stehen Ihnen und Ihrem Verband
Helena Schmitz (h.schmitz@dshs-koeln.de, 0221 4982-5702) und
Elena Breyer (e.breyer@dshs-koeln.de) gerne zur Verfügung.